Spezialist:innen des Hauses sprechen darin kurz über aktuelle Themen oder Inhalte, die ihnen besonders am Herzen liegen und tragen so zur Aufklärung der Bevölkerung bei. Die Tipps helfen z. B. bei der Vorbeugung von Verletzungen, erleichtern die Einschätzung gesundheitlicher Probleme oder geben Auskunft darüber, bei welchen Symptomen ein Facharzt bzw. eine Fachärztin aufgesucht werden soll.
Expertentipp
Tibiakopffraktur – kleine Delle oder Totalschaden?
Das Schienbein bildet gemeinsam mit dem Wadenbein den knöchernen Unterschenkel. Oben verbreitert sich das Schienbein zum Tibiakopf, auf dem sich das walzenförmige Ende des Oberschenkelknochens bewegt. Durch direkte Gewalteinwirkung oder Stürze kann die Oberschenkelrolle die Gelenksfläche des Schienbeins eindrücken (Impressionsfraktur), spalten (Spaltfraktur) oder Teile des Tibiakopfes wegbrechen und Bänder verletzen (Luxationsfraktur). Bereits die Schilderung des Unfallherganges und die klinische Untersuchung führen meist zum Verdacht einer Fraktur. In diesem Fall fertigt der Facharzt bzw. die Fachärztin ein Röntgenbild bzw. je nach Art des Bruches eine Computertomographie oder MRT-Untersuchung an. Je nach Ausmaß und Schwere der Verletzung plant der Arzt bzw. die Ärztin die adäquate Behandlung. Bei kaum verschobenen Frakturen kann eine konservative Behandlung mit Schiene ausreichend sein. Ist die Gelenksfläche nicht nur gebrochen, sondern auch verschoben, ist eine Operation erforderlich, um die gebrochenen Teile der Gelenksfläche wieder bestmöglich einzurichten und zu stabilisieren. Auch wenn die Gelenksfläche in mehrere Teile zerbrochen ist, lohnt sich ein Rekonstruktionsversuch, denn auch beim vermeintlichen Totalschaden, kann meist wieder eine gute Funktion des Kniegelenkes erreicht werden. Bleibt das Kniegelenk schmerzhaft oder entwickelt sich eine posttraumatische Arthrose, ist eine rekonstruierte Fraktur eine gute Basis für eine endoprothetische Versorgung.
Sanatorium der Kreuzschwestern GmbH
Lärchenstraße 41