Spezialist:innen des Hauses sprechen darin kurz über aktuelle Themen oder Inhalte, die ihnen besonders am Herzen liegen und tragen so zur Aufklärung der Bevölkerung bei. Die Tipps helfen z. B. bei der Vorbeugung von Verletzungen, erleichtern die Einschätzung gesundheitlicher Probleme oder geben Auskunft darüber, bei welchen Symptomen ein Facharzt bzw. eine Fachärztin aufgesucht werden soll.
Expertentipp
Die Krankheit Long Covid sichtbarer machen
Als Mitglied des Post-Covid Boards für niedergelassene Ärzte in Tirol bedauere ich, dass die Meldepflicht für COVID-19 eingestellt wurde. Wesentlich für die kommende COVID-19-Welle im Herbst ist daher: Anhaltende Symptome nach einem grippalen Infekt können auf Long Covid hindeuten. Typische Symptome sind massive Müdigkeit und Erschöpfung, fehlende Belastbarkeit, Atemnot, chronische Schmerzen und kognitive Probleme.
Wir, in der Privatklinik Hochrum, haben inzwischen eine beträchtliche Anzahl von Long-Covid-Patienten behandelt und viel Erfahrung gesammelt.
Ein erster Schritt ist die genaue Anamnese und eine umfangreiche Diagnostik. Dies erfordert Zeit. Absolut notwendig ist etwa eine immunologische Speziallabor-Untersuchung. In dieser sieht man häufig eindrucksvoll eine immunologische und hormonelle Fehlregulation sowie erhöhte Parameter einer chronischen Entzündung. Neuerdings können wir im Rahmen eines Forschungsprojektes auch Mikrothromben (sog. „Microclots“) mikroskopisch darstellen. Diese treten häufig bei schwer erkrankten Patienten auf und verursachen u. a. Durchblutungsstörungen.
Wie wird Long-Covid behandelt? Wir starten eine spezifische medikamentöse Therapie, eine Infusionstherapie, Physiotherapie und Atemtherapie. Wenn dies nicht ausreicht, sind weitere therapeutische Schritte notwendig.
Als präventive Maßnahme ist bei Auftreten eines Infekts ein Schnelltest empfehlenswert. Insbesondere Risikopatienten für Long Covid können dann sofort spezifisch behandelt werden.
Sanatorium der Kreuzschwestern GmbH
Lärchenstraße 41