Expertengespräche

Mehrmals pro Jahr haben Sie die Gelegenheit, medizinisches Tiefenwissen aus erster Hand zu bekommen.

Bei den Expertengesprächen hält einer bzw. eine unserer Fachärzt:innen einen informativen Vortrag zu einem Spezialthema und steht anschließend für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Die Vorträge sind auch für Menschen verständlich, die sich noch nicht eingehend mit der jeweiligen Thematik beschäftigt haben, und die Teilnahme ist kostenlos. Hier können Sie alles über die vergangenen Veranstaltungen nachlesen.

    Expertengespräch des Augenzentrums Hochrum

    Traditionell ein Höhepunkt der herbstlichen Expertengespräche in der Privatklinik Hochrum: der Vortragsabend des Augenzentrums mit Referaten von A. o. Univ.-Prof. Dr. Kieselbach und Dr. Bernhard Kremser.

    Um Platz für rund 160 interessierte Zuhörer zu finden, wechselten die Vortragenden kurzfristig in die Hauskapelle der Kreuzschwestern. Dr. Kremser widmete seine Ausführungen ganz dem Thema „grüner Star“. Das Glaukom, vom altgriechischen Wort glaukós abgeleitet für meerfarben, betrifft 80 Millionen Menschen weltweit, rund 80.000 Menschen in Österreich. Die langsam chronisch fortschreitende Erkrankung des Sehnervs zählt somit nach wie vor zu den häufigsten Ursachen einer irreversiblen Erblindung. Dr. Kremser sprach nicht nur über Arten, Diagnose und Therapie des Glaukoms, sondern gab auch einen Ausblick auf zukünftige Behandlungswege aus dem Bereich der Genforschung, die in den kommenden Jahren erwartet werden dürfen. Unabhängig davon gilt jedoch, regelmäßig den Augendruck messen zu lassen!
    Unter dem Titel „Sehen – mehr als wir denken“ erklärte im Anschluss Prof. Kieselbach, wie komplex der Aufbau des Auges an sich ist und wie Milliarden von Nervenzellen in einem bis heute nur ansatzweise verstandenen Prozess das Phänomen „Sehen“ ermöglichen. Nach der spannenden „Einführungsvorlesung“ widmete sich Prof. Kieselbach der Kurzsichtigkeit oder Myopie. Aktuelle, mit Hundertausenden Fallzahlen abgesicherte Studien zeigen, dass Kurzsichtigkeit einer Seuche vergleichbar unsere Gesellschaft erfasst: Schuld sind nachweislich vor allem das erhöhte Längenwachstum des Auges in der Kindheit, weil z. B. durch exzessive Handynutzung zu viel Nahgesehen wird. Eine ausgeprägte Kurzsichtigkeit kann zwar mit Brillen und anderen Sehbehelfen korrigiert werden, führt aber häufig zu Komplikationen wie Makuladegeneration, Netzhautablösung oder auch einem Glaukom.
    Im Rahmen über Operationen zum Grauen Star berichtete Prof. Kieselbach über Studien, die den Zusammenhang zwischen schlechtem Sehen und Demenz beweisen. Weiters warnte er vor zu hohen Erwartungen an Spezial-Linsen, die nach einer Cataract-OP ein Leben ohne Brille ermöglichen sollen. Intraokulare Kunstlinsen müssen immer individuell an den Patienten, seine Bedürfnisse und seinem Allgemeinzustand angepasst werden.
    Zuletzt warnte Prof. Kieselbach über eine unangemessene Anwendung der sogenannten „Abnehmspritze“. Jüngste Studien beweisen, dass diese Medikamente aus der Gruppe der Semaglutide das Risiko einer diabetischen Rethinopathie, die zu einem dramatischen Sehverlust führen kann, extrem erhöhen.   
    Der spannende Vortragsabend klang beim ausgezeichneten Buffet, zubereitet von den Küchenchefs der Privatklinik Hochrum, und bei weiteren persönlichen Gesprächen mit den Experten der Augenheilkunde aus.

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